Dorfgeschichte Rossau

Tafel 26 – Haus Steinmann

Grossbauer, Heuhändler und Kavallerist

Das heutige, sanierte Haus gegenüber der ehemaligen Schreinerei Künzli war das eigentliche Haupthaus der Familie «Steinmann». Erbaut wurde es von Hans Ulrich Ringger im Jahre 1850. Der Stall und die Scheune zu diesem Riegelhaus befanden sich in der Liegenschaft daneben, wo sich auch das Volg-Depot befand.

Am 10. April 1900 erwarb Johannes Grob diese Liegenschaft und veräusserte sie am 26. Juli 1900 an Johannes Steinmann. Sein Sohn Jakob, geb. 1879, Heuhändler und Kavallerist, übernahm Haus und Hof am 16. August 1912 und nach seinem Tod im Jahr 1949 erwarb sein Sohn Johannes Steinmann, geb. 1902, durch Erbteilung die Liegenschaften am 18. Dezember 1950. Der Hausteil zur Hauptstrasse hin wurde am 4. Juli 1961 und der zweite Hausteil am 12. Oktober 1964 an die Stadt Zürich verkauft. Erich Steinmann (Onkel) hat den Verkauf damals abgewickelt.

Das Haus ist im Firstbereich in zwei Einheiten aufgeteilt und war mit zwei Eingängen an der nördlichen Aussenseite bestückt. So konnte jede Generation seinen eigenen Lebensraum unter demselben Dach haben und man lebte gemeinsam auf dem zu bewirtschaftenden Hof.

Man erzählt sich: «Die Familie Steinmann beschäftigte damals einen Melker aus dem Appenzell. Als dieser für einen besonderen Anlass ein neues Hemd von der Bauernfamilie geschenkt erhielt, habe es der Melker dankend angenommen und direkt über sein verschwitztes und dreckiges Arbeitshemd angezogen.»

Die Familie Steinmann besass somit diese Liegenschaft, den heutigen Hof der Familie Haller sowie das Haus von Hansruedi Meili (mit Volg-Depot). Somit ist auch klar, weshalb man bei dieser Familie vom «Grossbauer» sprach.

Die Stadt Zürich verkaufte das Haus und das angrenzende Land an die Platanus Immobilien AG, welche dann eine umfassende Sanierung des Hauses durchführte sowie weitere Neubauten erstellte und an verschiedene Eigentümer weiterverkaufte.