Dorfgeschichte Rossau

Tafel 16 – Hof Haller

Bäsi-Huus

Erbaut wurde das Wohnhaus ca. um 1850. Bekannt ist, dass der Ehegatte von „Bäsi“ einst mit Ross und Wagen ins entfernte Emmental reiste und danach nicht mehr nach Rossau zurückkam (dies war vermutlich die radikale Art der Trennung; ohne Scheidung). Der Grossvater von Elsa Steinmann, welcher diese Liegenschaft gekauft hatte, war dazumal ein «Grossbauer» mit einem beachtlichen Viehbestand. Gleichzeitig betrieb er bis ins hohe Alter (80 Jahre) Heuhandel.

Angeblich hat er diese Tätigkeit dann nur aufgegeben, da ein Bündner Bauer, welcher von ihm Heu geliefert bekam, reklamierte, weil die Lieferung angeblich mit Hühnerfedern durchsetzt war und seine Kühe das Heu nicht fressen wollten. Daraufhin gab Lieferant Steinmann dem unzufriedenen Kunden einen massiven Preisabschlag. Bei einer späteren Nachfrage habe der Bündner Bauer lediglich bemerkt, dass die Kühe das Heu nun fressen würden.

Am 24. April 1941 wurde Haus und Hof von Jakob Haller, geb. 1910, zu Eigentum übernommen. Vorher gehörte insbesondere die obere Hälfte Scheune Vers.-Nr. 107 Albert Steinmann und die untere Hälfte Scheune Vers.-Nr. 107 dem Heuhändler Jakob Steinmann, geb. 1879.

Im Jahre 1970 wurde der Landwirtschaftsbetrieb der Familie Haller von der Milchwirtschaft auf Rindermast umgestellt. Diese stellt nebst Getreide- und Obstanbau dem Haupterwerb der Familie dar. Schweine wurden auf diesem Bauernbetrieb immer nebenbei gehalten. Der Sohn Karl erwarb die Liegenschaft am 5. Dezember 1984 und führte den väterlichen Hof bis 2010 noch weiter.