Dorfgeschichte Rossau

Tafel 03 – Wasserversorgungs-
Genossenschaft Rossau

Bis im Jahre 1897 hatte Rossau keine eigene Wasserversorgung. Verschiedene Bauernhöfe verfügten über eigene Quellen. Der Haselbach und vereinzelt sogar Soodbrunnen versorgten die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Tier und Feld mit dem wichtigen Lebenselexier „Wasser“.

Diese Situation stellte nicht immer alle DorfbewohnerInnen zufrieden. Einige initiative Rossauer wollten diesem Problem Herr werden. Ende 1897 erkundete eine Gruppe von Rossauer Männern einige Quellen. Eine gewählte Vorsteherschaft plante das grosse Vorhaben und arbeitete Statuten aus. In der von Adolf Meili verfassten Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Wasserversorgung Rossau findet sich eine Kopie des Originalprotokolls von 1898.

Anlässlich der Gründung der Wasserversorgungs-Genossenschaft Rossau am 6. Januar 1898 haben 5 Frauen und 22 Männer ihren Beitritt erklärt. Die oben erwähnte Festschrift aus dem Jahr 1998 hält sehr detailliert die ganze Geschichte der Wasserversorgungsgenossenschaft Rossau fest.

An der Genossenschaftsversammlung vom 29. März 1898 beschloss die Erstellung eines 250 m3 haltenden Reservoirs. Die Hauptleitung bis zum Dorf besteht aus 150 mm weiten Gussröhren, diejenige im Dorf hat einen Durchmesser von 120 mm. Mit den Bauarbeiten wurde umgehend begonnen und das Reservoir erstellt.

Der grosse Komfort, welcher mit der neuen Wasserversorgung „wortwörtlich“ bis in die einzelnen Haushaltungen kam, konnte jedoch nicht verdecken, dass der Wasserverbrauch auch seine Tücken hatte. So gab es in den ersten Jahrzehnten der Wasserversorgungs-Genossenschaft ab und zu Wasserengpässe, die gemeistert werden mussten. Bis die heutige Quelle „Weiherrain“ optimal gefasst war und so auch genügend Wasser für Rossau zur Verfügung stand, wurde viel Zeit und einiges an Geld für die Suche aufgewendet. Ab 1943 konnte dann eine zweite Zone für Rossau ab dem Pumpwerk Sutermatten in Rifferswil via Reservoir Hauptikon erschlossen werden.

Heute spricht man von der «oberen» Zone. Und die Quellfassung welche das Reservoir von Rossau speist, ist mit «unterer» Zone bezeichnet. Bei einem Brandfall kann das Wasser aus der oberen Zone ebenfalls über das Reservoir Rossau geleitet werden, damit bessere Druckverhältnisse herrschen.

Insbesondere aufgrund des sorgfältigen Unterhaltes während all den Jahren ist das heutige Versorgungsnetz in einem guten Zustand und auch für künftige Herausforderungen gerüstet.

Praktisch alle Eigentümer der Liegenschaften mit Wasseranschluss sind Mitglieder der Wasserversorgungs-Genossenschaft Rossau. So wird die jährliche Generalversammlung zu einem «traditionsähnlichen» gemeinsamen Treffen der Rossauerinnen und Rossau.