Dorfgeschichte Rossau

Tafel 24 – Haus Schmid

Schmiede Kobi

Das ebenfalls, wie viele ältere Häuser in Rossau, anfangs des 19. Jahrhunderts gebaute Haus an der Baarerstrasse (gegenüber dem Haus «Binder») gehörte in den Anfangszeiten mutmasslich dem Kloster Kappel.

Später war der vordere Teil des Hauses samt Schmiede im Eigentum eines Jakob Hägi, welcher es an Rudolf Frei und dieser wiederum seinem Sohn Gottlieb Frei zu Eigentum weitergab. Am 7. Februar 1896 konnte Karl Wydler, Schmied, die Liegenschaft kaufen. Nach seinem Tode ging das Haus infolge Erbgangs auf seine Frau Anna Wydler-Koch über und diese verkaufte es am 4. Juni 1927 an Jakob Schmid, geb. 1875, von Beruf Schmiedmeister von Berg am Irchel. Sein Sohn Jakob Schmid, geb. 1910, von Beruf ebenfalls Schmiedmeister, erwarb die Liegenschaft am 25. August 1958. Schlussendlich konnte dann im Jahre 1980 dessen Sohn Hans, geb. 1949, das Gebäude erwerben.

Über den hinteren Teil des Wohnhauses ist bekannt, dass dieser von den Erben der Witwe Lina Utzinger-Kleiner an Frau Bertha Falch, geb. 1890, Gattin des Konrad Falch, Verzinker und deutscher Staatsangehöriger, am 30. November 1931 verkauft wurde. Jakob Schmid, geb. 1910, konnte es dann am 27. Juni 1979 erwerben und infolge Erbgangs ist es dann 1993 ins Eigentum von Hans Schmid übergegangen.

Bis in die 1950er Jahre wurden in der Schmiede noch Pferde beschlagen. Der Sohn Jakob Junior hat den Betrieb seines Vaters übernommen und sich mit seiner Werkstätte dann auf Bodenleitungen spezialisiert. Unter anderem betreute er die Druckleitungen der Wasserversorgung Rossau. Bekannt war er unter dem Pseudonym «Schiede Kobi». 

Strassenseitig befand sich bei der Liegenschaft ab den 1950er bis in die 1970er Jahre eine Tanksäule. Damals waren diese und die Tankstelle bei Reiseunternehmen Zumstein in Ottenbach die einzigen auf der Strecke zwischen Bremgarten und Zug. Der heutige Eigentümer der Liegenschaft, Hans Schmid, kann sich noch gut erinnern, dass man jeweils ab vier Uhr morgens auf- und bereitstehen musste, um die ersten Tankstellenbenutzer zu bedienen; selbstverständlich ging dies dann weiter bis in den späten Abend hinein.

Hinten auf der Rückseite des Hauses Schmid befindet sich ein weiterer Hausteil der Familie Kälin. In den 1930er Jahren befand sich dort die mechanische Werkstätte der Firma Spälti und später der Velomechaniker Kälin.